Zu Gast bei Suzie - ein Haus ohne Fenster und Türen

Der Weg zu Suzie führte mich weiter ins Inland. Ich fuhr an vielen grünen Feldern vorbei, durch einige Wälder, vorbei an einer Schule mit großem Schwimmbecken, weiteren großen Feldern, einer weiteren Schule und einem Reiterhof. In Australien heißt das "Ponyclub" - auch wenn die Pferde hier 3 mal so groß wie Pony's sind. :) Nach dem Ponyclub musste ich dann links in eine kleinen Straße abbiegen und noch ca 1 km weiterfahren. Auf der rechten Seite befand sich dann die kleine Einfahrt zu ihrem Grundstück, welches umgeben von viel Natur, Sträcuhern und hohen Bäumen war.


Als ich bei ihr ankam und durch den Garten zu ihrem Haus ging, wurde ich gleich ganz herzlich von ihr und ihrer Freundin begrüßt. Und etwas weniger herzlich von ihrem kleinen Hund, der mich auch noch viele Stunden später für einen bösen Eindringling hielt. :-)

Von Suzie´s Haus war ich gleich zu Beginn total begeistert und fasziniert, denn es hatte keine Fenster und auch keine richtige Tür. Alles war so schön farbenfroh und liebevoll eingerichtet.


Und auch der Garten war super schön, so schön grün und überall blühte und zwitscherte es.

 

Ihr Haus war schon etwas ganz besonderes! Alles war offen und selbst das Badezimmer und die Toilette war ohne Fenster. Wenn man sich wäscht oder unter der Dusche steht, blickte man direkt auf die Wiese hinter dem Haus. So auch wenn man auf dem Klo sitzt. :-) Schon witzig und doch am Anfang erstmal sehr sehr gewöhnungsbedürftig.



Nach der herzlichen Begrüßung haben wir uns lange unterhalten und viel gelacht.


Suzie kommt ursprünglich aus L.A. und ist vor ca. 40 Jahren nach Australien gezogen. Das Haus hat sie selbst gebaut und hat hier die ganze Zeit allein mit ihrem Sohn gewohnt. Ihr Sohn ist jetzt schon erwachsen und hat eine eigen Familie.


Als es schon langsam dunkel wurde, hat Suzie für mich und ihre Freundin ein leckeres Abendessen gekocht und wir saßen noch bis kurz vor Mitternacht mit unserem Glas Wein und haben über Gott und die Welt gesprochen. Danach legte ich mich zufrieden und glücklich in mein Auto, dass ich ich im Garten geparkt hatte und fiel sofort in einen tiefen Schlaf.

 

Die darauf folgenden Tage waren für mich sehr entspannend und erholsam. Ich habe viel gelesen und nachgedacht und habe Suzie auch im Haushalt geholfen, als Dank dass sie mich bei sich kostenlos wohnen ließ. 


An einem Abend haben mich die beiden auch auf eine ihrer regelmäßigen Dorfpartys nach Kuranda mitgenommen. Hier haben sich alle einheimischen getroffen und zusammen gefeiert.  Das war echt ein toller Abend, denn endlich fühlte ich mich nicht mehr ganz so sehr wie ein normaler Tourist.

 

Am Ende des Abends waren beide dann total besoffen, dass sie kaum noch gerade laufen konnten. Macht natürlich super spaß, wenn man selbst noch total nüchtern ist.  Super Idee von mir, mich vorab schon freiwillig als Fahrer gemeldet zu haben. :-) Aus dem anfangs noch lustigem Gekicher und komischen Witzen der beiden Damen, endete die Heimfahrt mit einem großen Streit und später im Haus hörte ich sie dann nur noch rumschreien. Türen wurden zum Glück nicht geknallt -  gab ja keine. Hihi. :-)  

 

Ich war dann dennoch ganz froh, als ich dann wieder zum schlafen in mein Auto konnte und von dem Lärm nichts mehr mit bekam. Aber witzig war es trotzdem. :)

 

Hier ein paar Bilder von ihrem schönen Haus: 

Suzie´s Haus hatte keinen externen Wasseranschluss und wie ich später noch feststellen durfte, haben die wenigsten Häuser in Australien einen, die sich außerhalb von der nächsten Stadt befinden. Zum Kochen, Duschen und Waschen wird ausschließlich nur das Regenwasser benutzt, was über eine rießige Regentonne gesammelt wird. Da es hier im Regenwald, gerade auch jetzt im Winter oft und dann auch sehr sehr stark regnet, ist immer ausreichend Wasser da. 


Ein typischer Regenguss sieht hier im Winter so aus: 

Nach diesem großen Regenschauer, welcher die Regentonne fast zum überlaufen gebracht hat, durfte ich ein schönes ausgedehntes Bad nehmen.  :-) Das geht natürlich immer nur dann, wenn die Regentonne voll ist. Sonst wird nur geduscht.

 

Nach Insgesamt 5 Tagen und 4 Nächten bei Suzie, war dann schon das nächste Abenteuer geplant. Ich hatte einen Wwoofingplatz bei Margit in einer Wildlife-Lodge bekommen - mitten im Regenwald, mit wildlebenden Kängurus und vielen bunten Papageien. Was ich da genau gemacht habe und was Wwoofing eigentlich ist, erfahrt ihr in meinem nächsten Blog. :-)

 


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Drymat

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Kommentare: 1
  • #1

    Chemnitz-Omi und Opi (Sonntag, 14 Juni 2015 00:36)

    Hallo liebe Romy,
    wieder sind wir sehr angetan von diesem Bericht...
    Das Schlafen im Auto war ja da der blanke Luxus.
    Aber man muß auch den Hut vor der Lebensweise der älteren Damen ziehen.
    Was man alles erleben kann...
    Wir warten geduldig auf die nächste Story

    Liebe sächsische Grüße