Airlie Beach & Whitesundays

Mein erster Eindruck von Airlie Beach war einfach traumhaft! Wenn man mit dem Auto über die Hauptstraße nach Airlie Beach kommt, die über einen Berg direkt an der Küste entlang läuft, bekommt man schnell das Gefühl von Urlaub und man spürt genau, hier möchte man länger bleiben als nur 2-3 Tage. Es war auch ein tolles Gefühl wieder am Meer zu sein und dieser Ort und das Meer strahlten in mir sofort eine unglaubliche Ruhe aus.

 

Das erste, was ich gleich bei meiner Ankunft erledigen musste, war mich für den geplanten Segeltripp zu registrieren und mir im Anschluss noch eine Übernachtung zu suchen. Das kleine versteckte Büro von Wings - dem Anbieter -  hab ich dank Navi auch ziemlich schnell gefunden.

Als Nächstes brauchte ich noch eine Übernachtungsmölichkeit. Leider gibt es in Airlie Beach fast so gut wie keine Freespots bzw. nur welche, wo man bis spätestens 7 Uhr am nächsten Morgen weg sein muss, um nicht vom Ranger erwischt zu werden. Der will dann meist auch noch als Dank fürs Wecken um die 500 $ Strafgebühr haben. Nee, lieber nicht! :) 

Also hatte ich mich nach einem Hostel umgeschaut, davon gibt´s in Airlie ja einige und die meisten befinden sich auf der einen und einzigen Hauptstraße, die Airlie Beach hat, die Shute Harbour Route. 


Hier gibt es alles, was das Touri- (Backpacker-) Herz begehrt, einen großen Supermarkt, Biergärten und Bars, ein paar Clubs, viele kleine Souvenir- und Klamottenläden, bis zu 3 Drogerien und, wie gesagt, auch die meisten Hostels. Auf dieser Straße trifft man eigentlich auch hauptsächlich nur deutsche, englische und französische Backpacker und hin und wieder auch ein paar Japaner, aber die Deutschen und Engländer sind definitiv in der Mehrzahl.

 

Viele haben mir im Vorfeld schon das Nomads Hostel empfohlen, was sich in etwa in der Mitte der Hauptstraße befindet, 3 Gehminuten zum Strand und auch nicht weit vom Hafen entfernt ist. Ein schönes und beliebtes Hostel hat natürlich auch seinen Preis, nämlich 35 $ pro Nacht plus zusätzlich 5 $ für´s Parken. Der Preis fürs Parken erhöht sich dann auf 10 $ pro Tag, wenn ich dann nicht mehr im Hostel übernachte, sondern nur noch mein Auto da parke, wenn ich auf dem Schiff bin... ähm nee danke. Gleich neben dem Nomads liegt das Base Hostel, der erste Eindruck war ganz nett. Die haben da auch einzelne Häuser, jedes mit einer kleinen Küchenzeile, aber ohne Herd und Kühlschrank, dafür aber mit einem Waschbecken und auch mit eigenem Bad. Was mich jedoch etwas stutzig gemacht hat, waren die überwiegend schlechten Bewertungen und kurze Zeit später wusste ich auch warum. Die Küche war alles andere als sauber und die Mitarbeiter alles andere als nett. Ich habe deren Preispolitik auch nicht so wirklich verstanden. Man zahlt 25 $ pro Nacht, wenn man im Auto übernachtet, und 28 $ für ein Hostelbett...?! Dafür aber nur 10 $ für alle 5 Nächte parken, wenn ich auf dem Schiff bin. Notgedrungen hab ich mich dann für das Hostelbett entschieden, war ja nur für eine Nacht und ich habe Saskia dort wieder getroffen. Mit ihr war ich auch schon in Rainbow Beach zusammen in einem Zimmer und in Agnes Water waren wir auch zusammen im selben Hostel. Wir haben uns noch einen schönen Abend gemacht und wurden am nächsten Morgen dann von vielen weißen Kakadus geweckt, die auf der ganzen Anlage umherflogen. :-)


Nach dem Frühstück sollte es dann auch endlich aufs Schiff gehen. :)


Davor habe ich mir noch schnell eine Old School Unterwasser-Kamera, einen Sonnenhut und eine Packung Tabletten gegen Seekrankheit gekauft. 10 Tabletten für 3 Tage sollten ja wohl reichen. ;-)


Der Yachthafen liegt etwa 15 min zu Fuß vom Hostel entfernt und führt über einen richtig schönen Weg direkt am Wasser entlang. Bevor es losging, gab es noch eine kleine Einweisung und ein paar Gesundheitsfragen zum Ausfüllen - die mich gleich von allen Tauchgängen disqualifizierten - und dann ging es auch schon auf´s Schiff, einem richtig schönen weißen Katamaran, der uns zu den berühmten Whitsunday Islands bringen sollte. 

Es war gerade Pfingsten, als im Jahre 1770 James Cook diese wunderschönen Inseln durchsegelte und ihnen den Namen Whitsundays (Sonntagsinseln/ Pfingstsonntag) gab. Die Whitsunday Islands ist eine Inselgruppe vor der Ostküste Australiens und besteht aus 74 Inseln, von denen aber nur 17 bewohnt sind. Sie sind Teil der Great Barrier Reef World Heritage Area. Die größte Insel ist Whitsunday Island.

Auch auf den Whitsunday Islands lebten früher Aborigines, die aber leider in der Zeit der britischen Kolonisation ab 1861 vertrieben wurden und danach ausstarben.

2,5 wundervolle Tage und 3 Nächte auf einem Segelschiff in einer kleinen Kajüte auf dem Pazifischen Ozean lagen nun vor mir und ich war echt aufgeregt, denn ich hatte vorher noch nie so viele Tage auf einem Schiff verbracht. Etwas mulmig zumute war mir aber doch, denn ich weiß dass ich ziemlich schnell seekrank werde. Ich war ja sogar schon etwas seekrank, als wir mit der kleinen Autofähre die 10 min von Rainbow Beach nach Fraser Island rüber gefahren sind. ;-) Aber die Tabletten gegen Seekrankheit waren wirklich goldwert, denn so konnte die nächsten Tage in vollen Zügen genießen.

Insgesamt waren zirka 5-6 Tauch- und Schnorchelgänge an unterschiedlichen Spots möglich und damit es zu keiner weiteren "Open Water" Szene kommt, musste jeder, der danach wieder an Board kommt, auf einer Tafel signieren, dass er auch wieder zurück ist. Wer das vergisst, darf einen Löffel Vegimite-Paste essen. Das essen die Australier am liebsten aufs Brot. Ich finde es aber ziemlich eklig und die, die vergessen hatten zu signieren, auch. ;-)

 

Da mir aber im Vorfeld alle Ärzte dringend davon abgeraten haben, in meinem ganzen Leben je einen Tauchgang zu machen, bin ich nur geschnorchelt und hab zum Teil sogar mehr gesehen als die Taucher. Es war der Hammer, neben so großen und bunten Fischen zu schwimmen und ich habe sogar eine Wasserschildkröte gesehen, die unter mir schwamm. Wenn sie so gleichmäßig unter Wasser schwimmt, sieht es aus, als würde sie durchs Wasser fliegen. Ein Erlebnis, was ich so schnell nicht wieder vergessen werde. :-)

Wir waren sogar am Anfang des Great Barrier Reefs schnorcheln und tauchen. Leider ist das Reef schon ziemlich angegriffen und man sieht auch sehr viele tote Korallen am Meeresgrund. Naja, ist ja auch kein Wunder, wenn pro Tag hier mehrere tausend Menschen mit ihren vielen Booten zum Tauchen kommen. Insgesamt ist das Great Barrier Reef natürlich viel viel größer. Es ist das größte Korallenriff der Erde. Auch dieses hat der tolle James Cook entdeckt, als er nach seiner Entdeckung der Whitsunday Islands dort mit seinem Schiff auf Grund lief. Das Great Barrier Reef ist von der Fläche in etwa so groß wie Deutschland und ist aber kein geschlossenes Riffsystem, sondern setzt sich eher aus einer Vielzahl von verschiedenen Einzelriff-Typen zusammen.

 

Am dritten Tag sind wir zum berühmten Whithaven Beach gefahren, der sich auf der Whitsunday Island befindet. Es war ein komisches Gefühl, das erste Mal seit 2 Tagen wieder an Land zu gehen, plötzlich schaukelt gar nichts mehr. :-)

Der Whithaven Beach ist mit seinen 6 km der längste und schönste der gesamten Inselgruppe und gilt mit seinem kristallklaren Wasser als einer der schönsten Strände der Welt. Hier waren wir den ganzen langen Nachmittag über und haben auch viele lustige Bilder gemacht.

Am späten Nachmittag haben wir noch einen kleinen Buschwalk gemacht, der uns zu dem wunderschönen Aussichtspunkt - dem Hill Inlet Lookout geführt hat, wo man über den ganzen Strand blicken konnte. Leider hat sich der Himmel zu dieser Zeit dann schon ganz schön zugezogen, aber der Ausblick war trotzdem traumhaft schön! 

 

Als wir am Abend zurück aufs Schiff gekommen sind, erwartete uns schon ein leckeres Abendessen und danach ging es wieder raus aufs Meer in Richtung Airlie Beach zurück. Da in der Nähe haben wir nochmal auf dem Meer übernachtet, bevor es am nächsten Morgen endgültig zurück zum Hafen ging. Meine letzten beiden Tabletten gegen Seekrankheit hatte ich allerdings leider erst kurz bevor wir losgefahren sind genommen und das war exakt 30 min zu spät... Man muss die ja immer 30 min vor der Fahrt nehmen, weil sie sonst nicht wirken. Ups... :) das waren dann jedenfalls die 4 x schlimmsten Stunden meines Lebens, denn mir ging es so schlecht wie schon lange nicht mehr. Oft hilft es, wenn man bei Seekrankheit durchweg auf den Horizont schaut, nur ist das leider etwas schwierig in der Nacht. Naja, jedenfalls konnte ich danach gut schlafen. :-)

Das Gefühl am Morgen wieder zurück zum Hafen zu fahren war irgendwie einzigartig. Jeder sah richtig entspannt und ausgeglichen.aus. Es war echt ein tolles Gefühl!

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Kommentare: 2
  • #1

    Omi/Opi Chemnitz (Sonntag, 19 Oktober 2014 19:05)

    Hallo liebe Romy,
    wieder ist Dir eine tolle Schilderung gelungen...
    Du kannst ja künftig als Australienberaterin arbeiten.
    Daß die Berichte spät kommen bemängeln wir nicht; da können wir Deine Wege nachvollziehen. Für uns Ältere ist das deshalb prima, weil wir solche Reisen nicht mehr hinkriegen; für Opa-Geograf (wenigstens ein Adelstitel !) ist Dein Australientrip wie
    2 Semester Seniorenstudium (ohne Abschluß)
    Wir finden Deine Unternehmungen großartig, wünschen Dir weiterhin gute Einfälle, mitreißende Mitreisende, Glück, Gesundheit und Erfolg.

    LG Omi und Opi

  • #2

    Gunda & Andreas (Sonntag, 30 November 2014 23:21)

    Wir denken oft an Dich-wir beneiden Dich-wir grüssen Dich.Nimm alles mit und hol dir nichts weg!
    Also bis gleich G&A